Die Schlittenhunde

Unsere Schlittenhunde gehören zur Gruppe der -Nordischen Hunde- und weisen in Aussehen, Charakter und Verhalten einige gravierende Unterschiede zu den normalen mitteleuropäischen Hunden auf.

Typisch für sie sind ein sehr dichtes Fell mit feiner Unterwolle, innen behaarte Stehohren, eine buschige, über dem Rücken getragene Rute, kompakte Pfoten und schräg eingesetzte Augen, die sehr an ihren Urahn, den arktischen Wolf, erinnern.

Alle Schlittenhunde sind generell menschenfreundlich und deshalb als Schutzhunde ungeeignet.
Die Freundlichkeit Menschen gegenüber wurde schon von den Eskimos gefördert, aggressive Hunde wurden rigoros ausgemerzt so dass sie diesen Fehler nicht weitervererben konnten.

Schlittenhunde lassen sich zwar durchaus erziehen, werden aber niemals ein sklavisches verhalten an den Tag legen. Sie sind sehr selbständig, außerordentlich neugierig und immer bereit, etwas zu erleben. Einen Schlittenhund, der den Tag dösend vor der Haustür in der Sonne liegt und sich um nichts
und niemanden schert, gibt es nicht. Ihr größter Nachteil ist der stark ausgeprägte Jagdtrieb.

Ständig überprüfen sie ihre Umgebung und sind immer auf dem Sprung eine Verfolgung aufzunehmen. Es ist deshalb ein großes Risiko, einen Schlittenhund ohne Leine laufen zu lassen, ein plötzlich auffliegender Vogel reicht aus, den Hund in weite Fernen verschwinden zu lassen. Denken Sie nicht, dass er sich zurückpfeifen lässt, hier stellt er sich taub und interessiert sich nur noch für
seine Jagd. Ein Schlittenhund lebt nach dem Motto -Ich und der Chef-; die Lebensart des Schäferhundes -Mein Herr und ich- kommt für ihn gar nicht erst in Frage.

Selbstverständlich haben Schlittenhunde auch ihre positiven Seiten. Sie sind intelligent, temperamentvoll, kontaktfreudig, robust und ausdauernd, dabei aber außerordentlich genügsam.

Aufgrund ihres starken Bewegungsdranges sind sie nichts für Leute, die sich einen attraktiven Hund als -Bodenvasenersatz- in die Diele setzen wollen. Die Freude über den Neid der Nachbarn wird schnell in Ärger umschlagen, wenn der Schlittenhund, unglücklich über sein einförmiges Leben, sich eine Beschäftigung nach der anderen ausdenkt und dabei ohne viel Federnlesens das Haus auf den Kopf stellt.

Schlittenhunde fühlen sich am wohlsten im Freien, was aber nicht heißen soll, dass sie das Sofa in der guten Stube verschmähen, im Gegenteil! Bei klirrendem Frost blühen sie so richtig auf und sind kaum zu bremsen, wohl dem, der ihnen jetzt eine rassegerechte Beschäftigung bieten kann.

Die Federation Cynologique International (FCI) erkennt vier Schlittenhunderassen an, den Alaskan Malamute, den Grönlandhund, den Samojeden und den Siberian Husky.